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Bürger*innen nehmen Fußverkehr unter die Lupe
Wer täglich Fußwege nutzt, ist schnell ein
Experte in eigener Sache und hat einen
Blick auf eventuelle Missstände im
Fußverkehr: Rund 20 Bürger*innen
nahmen im zweiten Halbjahr 2020 an den
Fußverkehrs-Checks in Alt-Wetter und
Volmarstein teil.
Der Fußverkehrs-Check NRW 2020
wurde der Stadt Wetter (Ruhr) im
Rahmen ihres Beitritts zum
Zukunftsnetz Mobilität NRW
vorgestellt. Mit der erfolgreichen
Bewerbung und Teilnahme an
diesem Projekt möchte die Stadt
den Fußverkehr in der
Harkortstadt nachhaltig für ein
besseres Miteinander
entwickeln.
Begleitet wurden die Checks
vom Planungsbüro
„Planersocietät“ aus Dortmund.
Bei uns in Wetter (Ruhr) standen
im Rahmen dieses Projekts zwei
Schwerpunkte im Fokus: Zum
einen ging es darum, die
Wegeverbindung zwischen dem
Bahnhof bis hoch zur Burgruine inklusive
der Freiheit zu untersuchen und
geeignete Maßnahmen zu identifizieren,
um eine höhere Gestaltungsqualität und
Attraktivität der Laufwege zu erreichen.
Dies ergänzt im besonderen Maße auch
den Aufbau des geplanten Fuß- und
Radwegeleitsystems. Zum anderen stand
der Fußverkehr in Volmarstein im
Blickpunkt. Hier leben, wohnen, lernen
und arbeiten viele Menschen mit
Behinderung und Menschen mit
Mobilitätseinschränkungen. Daher ist die
Barrierefreiheit der Laufwege in
Volmarstein ein besonderes Anliegen der
Stadt. Die örtlichen Begebenheiten
sollten hier insbesondere durch die
Mitarbeit mobilitätseingeschränkter
Personen, welche die Laufwege und
deren mögliche Barrieren kennen,
überprüft werden.
Beim Auftaktworkshop, bei zwei
Begehungen vor Ort in Alt-Wetter und
Volmarstein sowie beim
Abschlussworkshop äußerten die
Teilnehmenden ihre Ideen und Kritik
gegenüber der Verwaltung und den
Vertreter*innen des Planungsbüros.
So wurden in Alt-Wetter etwa geringe
Gehwegbreiten kritisiert und es wurde
der Wunsch nach mehr
Bordsteinabsenkungen geäußert.
Weiterer Punkt war der Wunsch nach
Sitz- und Ruhemöglichkeiten (etwa
moderne, barrierefreie Bänke).
Gewünscht wurden zudem bessere
Fußwegeverbindungen der Ortsteile nach
Alt-Wetter, etwa von Volmarstein aus.
Auch der Vandalismus wurde gerügt,
beispielsweise an Wartehäuschen. Zudem
war die Unterführung am Bahnhof Thema
bei der Begehung.
Für Volmarstein kritisierten die
Diskutanten unübersichtliche
Querungssituationen, etwa die Querung
der Von-der-Recke-Straße im Bereich
Lothar-Gau-Straße, insbesondere im
Zusammenhang mit der bisher nicht
barrierefrei ausgebauten
Bushaltestelle „Klinik“
(Haltebucht). Zu hohe Kfz-
Geschwindigkeiten in manchen
Bereichen sowie der Belag der
Gehwege in der Hauptstraße in
Bezug auf die Barrierefreiheit
wurden ebenfalls kritisch
gesehen. Als eine besondere
Engstelle wurde die Hauptstraße
zwischen Dorfplatz und
Bachstraße identifiziert. Die
Gehwege sind dort schmal und
werden zusätzlich vom
Autoverkehr überfahren. Auch
der Hol- und Bringverkehr im
Bereich der Grundschule
Volmarstein in der Schulstraße
wurde als Problem ausgemacht. Dort sei
auch auf Sichtbeziehungen zwischen
Schülerinnen und Schülern und anderen
Verkehrsteilnehmenden bzw.
problematische Parksituationen zu
achten.
Die erwähnten Punkte wurden für den
Abschlussworkshop zusammengefasst
und in einem Endbericht verschriftlicht.
Eine Dokumentation und den Endbericht
finden Sie online auf der städtischen
Homepage unter:
https://www.stadt-wetter.de/baueninwetter/
klima-und-umweltschutz/
Fußverkehrs-Check:
Stadt ersetzt zerstörte Haltestellenscheiben
Anfang 2021 hat die Stadt Wetter (Ruhr)
mit einem fünfstelligen Budget aus 2020
in Zusammenarbeit mit dem
Stadtbetrieb über 25 neue Scheiben in
Buswartehallen erneuern lassen.
So können sich seitdem Fahrgäste an
zahlreichen Haltestellen über die
erneut witterungsgeschützte
Wartemöglichkeit freuen. Weitere
Wartehallenscheiben sollen folgen –
an potenziellen Kandidaten mangelt es
leider nicht.
Da es immer wieder zu Beschädigungen
kommt, bittet die Stadtverwaltung alle
Bürger*innen darum, Vandalismusschäden
umgehend zu melden (Tel. 840231).
In jedem bekannten Fall wird Strafanzeige
wegen Sachbeschädigung erstattet.
Haltestelle mit ersetzten Scheiben am
ZOB am Bahnhof in Wetter (Ruhr).