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Ein bunter Abend für das Ehrenamt
Es begann mit einer Tür der besonderen
Art: „Das Wir ist die Verbindungstür
zwischen dem Ich und dem Du.“
Mit diesen Worten des Dichters Ernst
Ferstl begrüßte Bürgermeister Frank
Hasenberg am Tag des Ehrenamts über
70 Ehrenamtler im Pfarrsaal der kath.
Gemeinde St. Augustinus und Monika in
Grundschöttel. „Diese Tür ist das
Ehrenamt. Menschen wie Sie, die sich in
Vereinen, Gemeinden, Initiativen und
Projekten für ihre Mitmenschen
einsetzen, halten diese Tür Tag für Tag
– 365 Tage im Jahr geöffnet. Dafür
möchte ich Ihnen heute ein ganz
herzliches Dankeschön aussprechen:
sowohl persönlich als auch im Namen
der Verwaltung und der Bürgerschaft
der Stadt Wetter.“
Gemeinsam mit Marietta Elsche,
Koordinatorin für BürgerEngagement bei
der Stadt Wetter, zeichnete Hasenberg
am 5. Dezember engagierte Bürger für
ihren Einsatz mit der Ehrenamtskarte aus.
Mit dieser Karte erhalten Ehrenamtler
zahlreiche Vergünstigungen auf
Landesebene, insbesondere aber auch
bei mittlerweile rund 40
Vergünstigungspartnern vor Ort. Wetter
führte, als erste Stadt im EN-Kreis, am
5. Dezember 2009 die Ehrenamtskarte
ein. Mittlerweile wurde in Wetter die
beeindruckende Zahl von 594 Karten
ausgegeben.
50 Bürger erhielten die Ehrenamtskarte
2017, einigen von ihnen wurde die Karte
bei der Feier persönlich übergeben. „Ihr
intensives ehrenamtliches Engagement
für Ihre Mitbürger verdient unseren
Respekt und unsere Anerkennung“, so
Hasenberg. „Deshalb wollen wir am Tag
des Ehrenamtes Menschen würdigen, die
mit ihrem Wirken das Rückgrat unserer
Gesellschaft bilden. Durch Menschen wie
Sie wird unsere Gesellschaft sozialer,
lebendiger und wärmer.“ Marietta Elsche
verdeutlichte in ihrer Rede die Bedeutung
des Ehrenamtes für eine Stadt wie Wetter
mit drei plastischen Szenarien: Die kleine
Lea, die dank der Besuche der Feuerwehr
im Kindergarten genau weiß, was sie in
einem Brandfall zu tun hat. Helmut, der
durch persönliche Schicksalsschläge aus
der Bahn geworfen wurde und dank des
Brotkorbes nicht hungern muss. Ilse, die
seit vielen Jahren im Frauenheim wohnt,
dort akzeptiert wird und sich wohlfühlt.
Stellvertretend für die vielen Ehrenamtler
in Wetter resümierte Marietta Elsche die
Szenarien zu dem bündigen Dreiklang:
„Gut, dass es die Freiwillige Feuerwehr
gibt. Gut, dass es den Brotkorb gibt. Gut,
dass es das Frauenheim gibt.“
Neben der musikalischen Eröffnung des
Abends durch die Jugendblaskapelle der
Gemeinde verzauberte die Ehrenamtler
insbesondere das Duo Or2, das mit
Gitarre und akustischer Percussion
bekannten Pophits wie „Sweet Dreams“
und „Valerie“ neue, mitreißende Seiten
entlockte. Neben der Musik kam auch
die gemalte Kunst nicht zu kurz:
Gemeinsam mit Lions Club-Präsident
Mark Hickery moderierte Marietta Elsche
eine Auktion von Bildern, die geflüchtete
Kinder im Rahmen eines Malprojektes in
der Stadtbücherei gestaltetet hatten.
Die hierbei erzielten 250 Euro kamen
der Flüchtlingsarbeit in Wetter zugute.
Seit dem Jahr 2014 macht Wetter mit einer
weiteren Auszeichnung deutlich, wie hoch
die Bedeutung des Ehrenamts in der
Harkortstadt eingeschätzt wird: Mit dem
Ehrenamtspreis des Lions Clubs, der zum
vierten Mal vergeben wurde, wird ein
Mensch ausgezeichnet, der sich in
herausragender Weise in Wetter engagiert
hat. Ausgezeichnet wurde die leider im
Juni 2018 verstorbene Inge Holland.
Jörg Aschemeier vom Lions Club lobte
Inge Holland, Mitbegründerin des
Bürgerbusvereins und Mitglied des Rates
der Stadt Wetter, insbesondere als
Initiatorin und Leiterin des Brotkorbs in
Wetter: „Auch in unserer reichen
Industriegesellschaft gibt es viele
Menschen, die nicht auf der Sonnenseite
des Lebens stehen. Hier helfen Aktionen
wie der Brotkorb in entscheidender
Weise. Getreu ihrem Motto Man soll
nicht dämlich reden, sondern handeln,
stellt Inge Holland nie ihre Person,
sondern immer die Sache in den
Vordergrund.“ Die Preisträgerin zeigte
sich sehr gerührt und überbrachte
ihrerseits ein ganz dickes Lob an die
Anwesenden und die Bürgerinnen und
Bürger in Wetter: „Ich danke Euch
vielmals. Ich könnte nicht so viel tun,
wenn es nicht so viele Menschen mit
Herz bei uns in Wetter geben würde.“ So
war Inge Holland und so werden wir sie
vermissen.
Eine Stadt mit Herz:
(V. li.) Mark Hickery, Jörg Aschemeier und Dr. Hans Peter Götz vom Lions Club
und Bürgermeister Frank Hasenberg freuten sich am Tag des Ehrenamtes mit der
Preisträgerin Inge Holland
Soziale Instanz
der Stadt
Mit dem Tod von Inge Holland, die
sich fast vier Jahrzehnte als Mitglied
des Rates für das Wohl der
Menschen und die Schwachen in der
Gesellschaft eingesetzt hat, haben
die Bürgerinnen und Bürger in
Wetter eine Seele von Mensch
verloren. Bürgermeister Frank
Hasenberg: „Inge Holland hatte ein
Herz für die Menschen und hat das
Miteinander in Wetter gelebt. Sie
war eine starke Stimme der
Menschlichkeit in unserer Stadt.
Diese Stimme wird fehlen.“