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„Gut, wieder hier zu sein“:
Wetter feiert Zwischenbericht des Aktionsplans
Beim Runden Tisch zur UNBehindertenrechtskonvention
im
Stadtsaal wurde im Dezember 2017 im
Rahmen einer Feier der Zwischenbericht
zum kommunalen Aktionsplan
„Menschengerechte Stadt Wetter (Ruhr)“
vorgestellt und gefeiert.
Dabei hätte der Liedtext zur Eröffnung
der Festveranstaltung passender nicht
sein können: Mit ihrem ersten Beitrag
ließen die Musiker Sven Pfennig und Ignaz
Schneider von Anfang an keine Zweifel
aufkommen, dass die Stadt Wetter (Ruhr)
etwas Besonderes zu feiern hat. So war
auch das Motto des Abends: „Wir haben
schon viel erreicht! Das wollen wir
feiern“. Die Veranstaltergemeinschaft von
der Evangelischen Stiftung Volmarstein,
dem Frauenheim Wengern und der
Stadtverwaltung hatte sich ein buntes
Programm überlegt. Dabei stand das
Miteinander von Menschen mit und ohne
Behinderung in Wetter in allen Beiträgen
im Mittelpunkt. Denn genau darum – um
das Miteinander in einer lebenswerten
Gesellschaft – geht es im kommunalen
Aktionsplan.
Mit der Feier im Stadtsaal wurde der
Zwischenbericht 2017, der nach fünf
Jahren aufzeigt, welche Maßnahmen des
Aktionsplans bereits realisiert sind und an
welchen noch gearbeitet wird, offiziell
präsentiert.
Verschiedene Kurzfilme zeigten
eindrucksvoll, was in der Harkortstadt zum
Thema Inklusion bereits alles umgesetzt
wurde. So wurde etwa 2013 der inklusive
Bauspielplatz ins Leben gerufen. Kinder mit
und ohne Behinderung nehmen an dem
beliebten Ferienprogramm teil und
werkeln gemeinsam für drei Wochen an
ihren Buden, bis am Ende ein ganzes Dorf
entsteht.
Ein weiterer Film zeigte den Brückenlauf,
eine inklusive Sportveranstaltung, die
2016 das erste Mal stattfand. Die Brücken
sind sinnbildlich als markante Punkte
beim Lauf, aber auch als Verbindung von
Menschen zu verstehen.
Auf ein besonderes Experiment ließen
sich Astrid Hinterthür, Sozialdezernentin
des Ennepe-Ruhr-Kreises, Monika
Schmohel, Centermanagerin des Ruhrtal
Centers, und Markus Drüke,
stellvertretender Sparkassenvorstand,
ein: Sie verbrachten einen Tag im Rollstuhl
und testeten ihre Arbeitsplätze auf
Barrierefreiheit.
Wie sich Bewohnerinnen des
Frauenheims gegen Gewalt wehren,
konnte man in einem Filmbeitrag über
die Gruppe „Mutig & stark“ sehen. Der
städtische Behindertenbeauftragte Axel
Fiedler berichtete über die Arbeitsgruppe
„Inklusive Verwaltung“ und zeigte Bilder
von den einzelnen Aktionen, die
gemeinsam auf die Beine gestellt worden
sind. Bürgermeister Frank Hasenberg
dankte allen am Aktionsplan Beteiligten:
„Sie zeigen, worauf wir in Wetter stolz
sein können: auf eine Stadt des
Miteinanders und auf eine Gemeinschaft,
in der es normal ist, verschieden zu sein.“
Auch die Gästeliste konnte sich sehen
lassen: Landesministerialrat Roland
Borosch war eigens aus Düsseldorf
angereist und brachte Grüße aus dem
Sozialministerium mit. Marcus Windisch,
der seinerzeit mit der Universität Siegen
den Prozess wissenschaftlich begleitet
hatte, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen,
an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
Beide waren voll des Lobes. So nehme
Wetter nach ihren Worten mit dem
Aktionsplan eine Vorreiterrolle ein.
Besonders das Engagement von vielen
Bürgerinnen und Bürgern, die sich von
Beginn an einbringen und es auch immer
noch tun, sowie die Offenheit, Menschen
mit Behinderungen von Anfang an zu
beteiligen, fanden lobende Anerkennung.
Nach gut drei Stunden verabschiedete
das Moderatorenduo Annika Nietzio und
Mohamed Quald-Abboud die Gäste, die
sich schon jetzt auf eine Neuauflage in ein
paar Jahren freuen dürfen, wenn es
wieder heißt: „Wir haben schon viel
erreicht! Das wollen wir feiern“.
Viel Grund zum Feiern: Im Stadtsaal wurde der Zwischenbericht vorgestellt