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Bunte Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert Wetter (Ruhr):
Gut besuchte Jubiläumsfeier
zum 50-jährigen Stadtjubiläum
„Ich gratuliere uns allen ganz herzlich
zum 50sten!“ Mit diesen Worten
begrüßte Bürgermeister Frank Hasenberg
die zahlreichen Gäste zur Feier des
50-jährigen Jubiläums der Stadt Wetter
(Ruhr) im Stadtsaal.
Und feiern wollten viele: Rund 200
Besucher*innen kamen am 3. Oktober
2020 über den Tag verteilt in den
Stadtsaal, um die Historie der
Harkortstadt in Bild, Film und historischen
Ausstellungsstücken miterleben und
nachempfinden zu können.
Dabei hatte die kommunale
Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen
für Wetter mit eher trockenen Worten
begonnen, denn am 16. Dezember 1969
verkündete der Paragraf 3 des Gesetzes
zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-
Kreises: „Die nördlich gelegene Stadt
Wetter wird mit den gegenüber
liegenden Gemeinden Esborn,
Volmarstein und Wengern des Amtes
Volmarstein zur neuen Stadt Wetter
(Ruhr) vereinigt. In diese werden
außerdem Gebiete der Gemeinden
Silschede und Berge eingegliedert. Das
Amt Volmarstein wird aufgelöst, die Stadt
Wetter (Ruhr) ist Rechtsnachfolgerin.“
Oder wie es Bürgermeister Hasenberg
schmunzelnd zusammenfasste: „Kurz
gesagt: Seit dem 1. Januar 1970 wohnen
wir vereint und weitgehend friedlich an
beiden Ufern der Ruhr zusammen.“
Wie Wetter wurde, was es heute ist:
Unter dem Motto „Von Wetter an der
Ruhr zu Wetter (Ruhr)“ zeigten zwei
Ausstellungen eine faszinierende Mixtur
lokaler Historie. So gab es im kleinen
Stadtsaal historische Bilder und Gemälde
aus der Zeit vor 1970 zu sehen. Für zwölf
dieser Bilder – von der ehemaligen
Restauration Schemann unterhalb des
Harkortbergs über die Flugwoche am
Harkortsee bis zum Viadukt in Wengern
gab es sogar einen Smartphone-
Audioguide, der von Schüler*innen der
Sekundarschule nach Textvorlagen der
Stadtarchivarin Stephanie Pätzold
eingesprochen wurde.
Zusätzliche Erinnerungsfreude schufen
verschiedene Exponate vom
Heimatverein (Gedenkteller und alte
Zeitschriften wie „Auspuff“ von der Reme)
und vom Bürgerforum Esborn, das einige
Bergbauexponate ausstellte. Zu sehen
war auch das Titelblatt der Lokalausgabe
der Westfalenpost von Silvester/Neujahr
1969/70. Dort lautete die Schlagzeile:
„Schlag 12 Uhr: 18.600 Bürger werden
Städter.“ Und die Unterzeile: Der Tag X.
Ab 1. Januar 1970 neue Stadt Wetter.“
In seiner Jubiläumsrede bezog sich
Hasenberg auch auf Wilhelm Weslowski,
der in seiner Antrittsrede als erster
Bürgermeister der neuen Stadt Wetter
(Ruhr) sagte: „Wohlan, die Arbeit kann
beginnen. Bauen wir uns eine Stadt, in der
es sich lohnt zu leben.“ Hasenberg: „Um
diesen Vergleich weiterzuführen: Wir
haben in den letzten 50 Jahren ein
erfolgreiches und stabiles Haus gebaut, in
dem es sich nach wie vor sehr gut leben
lässt!“
Im großen Stadtsaal ging es dann um
Wetter (Ruhr) nach 1970 – wieder mit
vielen Bildern, wie etwa vom Seefest
oder Kartoffelfest. Einige der auch von
Bürger*innen eingereichten Bilder
wurden digital per Beamer auf einer
Leinwand gezeigt. Auf drei Stellwänden
Wetter-Augenblicke
Wetter-Gesicht
zeigten Schüler*innen der Sekundarschule
ihre Kreativität. Sie hatten bunte Wetter-
Gesichter (Papierköpfe im Profil) mit viel
Grün, Wasser, Rädern, Schiffchen und
Enten gestaltet.
Mehrfach zeigte Heimatvereins-Mitglied
Bernd Emde seinen Film „Wetter an der
Ruhr – eine Stadt stellt sich vor“, der mit
schönen Landschaftsaufnahmen, Porträts
der Sehenswürdigkeiten, Interviews
sowie historischen Skizzen, Plänen und
Urkunden vermittelte, wie lebenswert
Wetter (Ruhr) war und ist.
Organisiert wurde die Jubiläumsfeier
von Marietta Elsche (städtische
Ehrenamtskoordinatorin) und der Kreis-
und Stadtarchivarin Stephanie Pätzold.
Als Kooperationspartner waren auch der
Heimatverein, das Bürgerforum Esborn,
die Lichtburg und die Sekundarschule
aktiv.
Blick in die Ausstellung im kleinen Stadtsaal