28
Niklas Kuhr arbeitet an der
nachhaltigen Stadtentwicklung
Die Stadt Wetter (Ruhr) beschäftigt sich
bereits seit vielen Jahren intensiv mit den
Themenbereichen Klimaschutz und
Klimaanpassung. Mit dem Integrierten
Klimaschutzkonzept, das unter
engagierter Beteiligung der Bürgerschaft
entwickelt und mit großer Mehrheit des
Rates verabschiedet wurde, geht Wetter
(Ruhr) einen weiteren professionellen
Weg zu einer nachhaltigen
Stadtentwicklung.
Für die Umsetzung der 32 im Integrierten
Klimaschutzkonzept erarbeiteten
Maßnahmen ist seit Mai 2020 Niklas Kuhr
zuständig, der neue Klimaschutzmanager
der Stadt Wetter (Ruhr). Der gebürtige
Wittener studierte Geographie
(Abschluss Bachelor) an der Ruhr-Uni in
Bochum und anschließend Stadt- und
Regionalentwicklungsmanagement mit
Masterabschluss. Bei seiner Arbeit in
einem Planungsbüro beschäftigte er sich
insbesondere mit integrierten
kommunalen Entwicklungskonzepten.
Im Folgenden spricht Niklas Kuhr über
seine Arbeit als Klimaschutzmanager:
Warum haben Sie sich als
Klimaschutzmanager in Wetter (Ruhr)
beworben?
„Weil man hier auf eine sehr gute
Grundlage trifft. Die Stadt ist in Sachen
Klimaschutz bereits seit vielen Jahren gut
aufgestellt. Das Beste daran ist: Vieles
davon hat sich bottom-up entwickelt,
die Bürger*innen haben also selbst
Initiative ergriffen und engagieren sich.
Zu nennen sind hier beispielhaft die
Lokale Agenda 21 Wetter (Ruhr), die
BürgerEnergieGenossenschaft-58 oder
der Verein Gundermann & Kinder. Diese
vorhandenen Strukturen erleichtern die
Arbeit in diesem Bereich natürlich
enorm und es zeigt auch, dass in der
Bevölkerung ein gewisses Bewusstsein
und eine Sensibilität für dieses Thema
vorhanden sind.“
Eine Grundlage für die Arbeit als
Klimaschutzmanager ist auch das
Integrierte Klimaschutzkonzept der
Stadt. Was genau hat es damit auf
sich?
„Dass das Konzept vom Rat so
beschlossen wurde, zeigt vor allem erst
einmal, dass der Wille zum Handeln
groß ist. Das Integrierte
Klimaschutzkonzept beinhaltet
insgesamt 32 Maßnahmen in fünf
Kategorien. Dabei geht es sowohl um
präventive Maßnahmen, also um die
Reduzierung der
Treibhausgasemissionen, als auch um
Klimaanpassung – also darum,
Entwicklungen, die der Klimawandel
bereits mit sich gebracht hat,
abzufedern. Darüber hinaus soll
informiert und beraten und sollen
Akteure vernetzt werden, damit die
Strukturen sich auch nachhaltig
etablieren können. Grundsätzlich
bildet das Integrierte
Klimaschutzkonzept mit seinen
Maßnahmen also das Grundgerüst
meiner Arbeit.“
Können Sie beispielhaft Maßnahmen
nennen, die aktuell anstehen?
„Hier möchte ich die Punkte
Energetische Sanierung,
Mobilitätskonzept, Stadtradeln oder
Wetter (Ruhr) als Fair Trade Town
nennen. Bei der energetischen Sanierung
geht es neben Maßnahmen an
kommunalen Liegenschaften
(Bestandsaufnahme, Analyse, Prüfung
von Maßnahmen, Photovoltaik)
insbesondere um ein energetisches
Quartierskonzept. Als Standort wurde
Grundschöttel ausgewählt. Basis ist ein
KFW-Programm zur energetischen
Stadtsanierung, über das 75 Prozent der
Kosten zur Konzepterstellung gefördert
werden. Im Rahmen des Konzeptes
werden u. a. Energieverbräuche und
Energiebilanzen erhoben und konkrete
Maßnahmen zur energetischen
Sanierung vorgeschlagen.
!
INFO:
Preise für erfolgreiche
Stadtradler*innen
Die Stadt Wetter (Ruhr) war im Jahr
2021 erstmals bei der Aktion
Stadtradeln dabei und insgesamt 190
Aktive erradelten im Zeitraum vom
1. bis zum 21. Mai 32.112 Kilometer.
Bürgermeister Frank Hasenberg,
Klimaschutzmanager Niklas Kuhr
(hinten) und Torsten Mendel (re.)
vom Unternehmen Abus (das als
Sponsor der Aktion Stadtradeln
auftrat) überreichten einen
Fahrradhelm, eine Fahrradtasche und
einen Inspektionsgutschein in Höhe
von 50 Euro von Zweirad Niestroj an
den aktivsten Radler Olaf Krämer, der
auch gemeinsam mit seiner Frau
Stephanie das aktivste Team stellte.
Klimaschutzmanager der Stadt Wetter (Ruhr):
Klimaschutzmanager Niklas Kuhr.